Am 24. Juni 1922 wurde der deutsche Außenminister Walther Rathenau (DDP) von Mitgliedern der rechtsextremen Organisation Consul ermordet. Am 27. Juni 1922 folgten Millionen Menschen einem halbtägigen Demonstrationsstreik „Zur Verteidigung der Republik und der Grundrechte der Arbeitnehmerschaft“. Aufgerufen dazu hatten die drei Arbeiterparteien MSPD, USPD, KPD und die Gewerkschaften ADGB und AfA-Bund.
Nach über 100 Jahren bleiben die Kämpfe und Gedanken der Novemberrevolution aktueller denn je. Dennoch sind die Geschehnisse rund um den 9. November 1918 und der Novemberrevolution heute größtenteils aus unserem Gedächtnis verdrängt worden. Der Kampf der revolutionären Arbeiter*innenbewegung, ihre Errungenschaften, ihr Verrat durch die SPD und die Niederschlagung durch rechte Kräfte verbleiben wie eine Randnotiz in der bürgerlichen Geschichtsschreibung. Jene Allianzen aus den Resten der Monarchie, des Militärs, der Freikorps sowie der Großindustrie bildeten später die Basis für den aufkommenden deutschen Faschismus. Die Niederschlagung der Revolution war somit der Auftakt der faschistischen Konterrevolution.
Die Gründe gegen den Krieg und Kapital aufzubegehren sowie der Kampf für ein Leben frei von Ausbeutung und Unterdrückung sind die gleichen wie heute. Damals wie auch heute sind wir konfrontiert mit einem ausbeuterischen System, in dem Profit über dem Wohle der Gesellschaft und der Lohnabhängigen steht. Fragen nach Vergesellschaftung, nach Frieden und einem Ende der Ausbeutung sind aktueller denn je.
Das Gedenken an die Novemberrevolution aber darf nicht nur im historischen verbleiben, sondern muss an unsere heutigen Kämpfe anschließen. Aus der Novemberrevolution zu lernen heißt weiterhin: Schulter an Schulter gegen Militarismus und Imperialismus zu kämpfen. Das bedeutet für uns täglich auf eine Bewegung hinzuarbeiten, die für eine Wirtschaftweise einritt die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und nicht an Konkurrenz und Ausbeutung. Enteignung und Vergesellschaftung sind für uns wichtige Instrumente um als Lohnabhängige echte demokratische Kontrolle über unsere Arbeitsbedingungen und den von uns erarbeiteten gesellschftlichen Reichtum zu erlangen.
Theater, Veranstaltung, Musik mit Vertreter*innen von der Koordination 1918 Unvollendete Revolution, der Stadtteilorganisierung Hände weg vom Wedding, der Berliner Krankenhausbewegung, von SKET – Die Schnelle Kulturelle Eingreifftruppe (Theater X)
Programmpunkte
Gedenken an die am 11. Januar 1919 auf dem Dragoner-Areal ermordeten 7 Parlamentäre.
Theaterstück mit SKET (Schnelle Kulturelle Eingreifftruppe /Theater X) und Koordination Unvollendete Revolution 1918
Historische Einordnung der Novemberrevolution, Aktualität und Lehren der Novemberrevolution für heute sowie Arbeitskämpfe im Gesundheitssektor. Mit Vertreter*innen von der Koordination Unvollendete Revolution 1918,Stadtteilorganisierung Hände weg vom Wedding und der Berliner Krankenhausbewegung.
Veranstalter: Koordination ›Unvollendete Revolution 1918‹ und ›Hände weg vom Wedding‹, unterstützt vom Vernetzungstreffen Dragonerareal.
Günter Watermeier und Janek. Hände weg von Wedding Günter Watermeier und Janek. Hände weg von WeddingTheatergruppe SKET Theatergruppe SKET Theatergruppe SKET Theatergruppe SKET Theatergruppe SKET Rainer KnirschMarianne DallmerMarianne Dallmer und Janek, Hände weg vom WeddingHolger Gumz, Netzwerk DragonerarealGünter WatermeierMarianne Dallmer und Janek, Hände weg vom WeddingGünter WatermeierMarcel, Hände weg vom WeddingMarcel, Hände weg vom WeddingSilvia Habekost, Krankenschwester Vivantes Silvia Habekost, Krankenschwester Vivantes RA Benedikt Hopmann
https://1918unvollendet.org/wp-content/uploads/2021/10/Ausschnitt_Plakat_2021_11_09.jpg15851815Koordination 1918https://1918unvollendet.org/wp-content/uploads/2023/03/Logo_1918_2.pngKoordination 19182021-10-19 12:06:502023-05-13 12:53:1909.11.2021 | Veranstaltung ›Unvollendete Revolution 1918 – Schulter an Schulter gegen Krieg und Imperialismus.‹
Am 9. November 2020 war das öffentliche Leben wieder sehr eingeschränkt durch die notwendigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie. Auch in diesem Jahr war eine Gedenkveranstaltung an die unvollendete Novemberrevolution geplant, diesmal am Rosa-Luxemburg-Platz.
Sowohl die, die dort auftreten wollten, als auch unser Sprecherkreis kamen zum Entschluss, eine solche öffentliche Kundgebung nicht verantworten zu können.
Damit das Gedenken an die noch zu vollendete Novemberrevolution dieses Jahr nicht ausfällt, haben wir uns entschieden, eine Lifestream-Kundgebung zu organisieren. Mit Hilfe von Labournet wurde sie am 9. November um 19 Uhr durchgeführt.
100 Jahre Abwehr des Kapp-Putsches am Beispiel Bad Lauterberg
Im gesamten Reichsgebiet hat sich die Spaltung der sozialdemokratischen Bewegung nach der Novemberrevolution 1918 vertieft. Auf der einen Seite existiert die gemäßigte, eher dem bürgerlichen Lager zuzuordnende SPD, während die Vertreter_innen der U(nabhängigen)SPD, die beim Umsturz eine entscheidende Rolle gespielt haben, sich mehr und mehr an den Rand gedrängt und um die proletarische Revolution betrogen fühlen.
Die politischen Entwicklungen in den großen Städten bilden sich analog in der Provinz ab. Ein Beispiel gibt Bad Lauterberg, wo ab April 1919 eine USPD-Ortsgruppe in Erscheinung tritt, deren Anhängerschaft größer ist als die der SPD. Zwar findet am 1. Mai 1919 noch eine gemeinsame Maifeier mit der SPD statt, doch dann trennen sich die Wege.
https://1918unvollendet.org/wp-content/uploads/2023/03/BL_Kapp_Bild_Farbe_besser_klein.jpg517787Koordination 1918https://1918unvollendet.org/wp-content/uploads/2023/03/Logo_1918_2.pngKoordination 19182020-05-15 19:19:082023-04-29 11:27:29Generalstreik für die sozialistische Republik
Rechtsradikale monarchistische Militärs hatten geputscht. Soldaten, die noch immer nicht verstanden hatten, dass sie sich im Kriege unter den Parolen von der ›Ehre des Kaisers‹ und der ›Größe des Vaterlandes‹ hatten missbrauchen lassen für die Eroberungspläne des deutschen Großbürgertums, waren seit Ende 1918 in Scharen in die Freikorps geströmt, die die Offiziere zur Bekämpfung der verhassten Revolution aufgestellt hatten.
In Vorbereitung unserer Kundgebung ›100 Jahre Kapp-Putsch – 100 Jahre Generalstreik – Massenstreik gegen Faschismus und Militarismus‹ am 14. März 2020 interviewten wir (Koordination 1918 Unvollendet) Martina Renner, Reiner Zilkenat und Bernd Langer.
https://1918unvollendet.org/wp-content/uploads/2020/03/Banner_Kapp-Putsch.jpg4801200Koordination 1918https://1918unvollendet.org/wp-content/uploads/2023/03/Logo_1918_2.pngKoordination 19182020-03-10 11:18:382023-04-16 20:07:29Interviews zur Vorbereitung der Kundgebung ›100 Jahre Kapp-Putsch – 100 Jahre Generalstreik – Massenstreik gegen Faschismus und Militarismus‹
Dr. Reiner Zilkenat – 20. Mai 1950 – 26. Februar 2020
Reiner Zilkenat studierte von 1970 bis 1976 an der Freien Universität Berlin Geschichte und Politikwissenschaft. Im Jahr 1981 erstellte er im Rahmen der viel diskutierten West-Berliner Ausstellung Preußen -Versuch einer Bilanz – einen begleitenden Quellenband zur Sozialgeschichte Preußens. Er war Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins und Mitarbeiter ihrer Theorie-Zeitschrift Konsequent. Reiner wurde 1989 an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften in Berlin (DDR) promoviert mit einer Arbeit zum Berliner Metallarbeiterstreik 1930.
Schwerpunkte seiner Forschungen waren die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung sowie die Endphase der Weimarer Republik und der Aufstieg der NSDAP. Seit 2001 war er Herausgeber des „Rundbriefes der Bundes-Arbeitsgemeinschaft Rechtsextremismus/Antifaschismus beim Vorstand der Partei Die Linke“. Er war auch Mitglied des Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Geschichte der DKP Neukölln veröffentlichte er Beiträge zur Berliner Geschichte.
Reiner gehörte zu den regelmäßigen Autoren der marxistisch orientierten Medien RotFuchs, Z. -Zeitschrift für marxistische Erneuerung und junge Welt.
Er gehörte mit zu den Initiatoren zur Gründung der Koordination Unvollendete Revolution.
Wir haben einen kenntnisreichen kreativen Historiker und unermüdlichen Streiter für Demokratie und sozialen Fortschritt verloren. In vielen Bereichen inspirierend und leitend tätig, hat er eine bleibende Spur gezogen. Sein wissenschaftliches Erbe und sein nie erlahmendes Engagement bleiben unvergessen.
Im Namen seiner trauernden Weggefährten
Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung
Bundesarbeitsgemeinschaft Antifaschismus bei der Partei DIE LINKE
Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
BerlinBrandenburger Bildungswerk e.V.
Koordination „Unvollendete Revolution 1918“
edition bodoni“
Zur Erinnerung an Reiner, hier sein letztes Interview, vom 20.02.2020 anlässlich der Vorbereitung unserer Kundgebung am 14.03.2020.
Über hundert Jahre sind vergangen, seit die deutsche Arbeiterbewegung versucht hatte, die Ursachen der Barbarei des I. Weltkrieges zu beseitigen. Über alle politischen Differenzen der Arbeiterorganisationen (SPD, USP, Spartakusbund) hinweg hatte der erste allgemeine Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte 1918 mit überwältigender Mehrheit gefordert: • die Beseitigung des Militarismus, • die Sozialisierung der großen Schlüsselindustrien und deren unmittelbare Einleitung durch die Enteignung des Bergbaus.
Am 8. November 2018 haben wir auf einer Kundgebungmit rund 200 Teilnehmenden vor dem Brandenburger Tor an die Novemberrevolution, ihre Erfolge, ihre Niederlagen und auch an noch immer nicht verwirklichte Forderungen und Ziele der Revolution erinnert.
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